Nach den belebenden Frühjahrsmonaten steigt die Arbeitslosigkeit im Juli im Vergleich zum Vormonat wieder saisontypisch an – besonders junge Menschen melden sich nach Beendigung von Ausbildung
und Schule arbeitslos. Während in der Grundsicherung der Arbeitslosenbestand zum Juli des Vorjahres sinkt, steigt dieser im Bereich der arbeitsmarktnahen Arbeitslosenversicherung zum Vorjahr an.
Anzeichen einer konjunkturellen Eintrübung, so Anja Huth, Chefin der Agentur für Arbeit Bernburg.
Arbeitslosenquote steigt auf 8,2 Prozent
„Ob sich der Arbeitsmarkt nach dem Sommer erholt, bleibt derzeit fraglich. Aktuell beobachten wir eher eine abwartende Haltung der Unternehmen, auch aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen“ erklärt die Chefin der Bernburger Arbeitsagentur, Anja Huth.
Bewegung auf dem Arbeitsmarkt
Im Berichtsmonat konnten 504 Menschen in eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt (ohne Ausbildung) einmünden. Dies stellt zum Vormonat ein Rückgang um 2 bzw. -0,4 Prozent dar. Zum
Vorjahresmonat Juli 2018 macht dies einen Rückgang um 154 bzw. -23,4 Prozent aus. Insbesondere die Zeitarbeit ist von dem Rückgang betroffen.
1.994 Menschen haben sich im Laufe des Monats erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet, 643 von ihnen aus einer Erwerbstätigkeit heraus. Das sind 257 bzw. 14,8 Prozent mehr im Vergleich zum Juni
2019.
Stellenmarkt
158 Stellen sind der Agentur für Arbeit Bernburg im Monat Juli zur Besetzung gemeldet worden, 98 bzw. -38,3 Prozent weniger als im Vormonat und 131 bzw. -45,3 Prozent weniger als im
Vorjahresmonat. Der Bestand verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 1.004 Stellen, 202 bzw. -16,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.
Die meisten Stellen sind sozialversicherungspflichtige Jobangebote (98,0 Prozent). Gesucht werden erneut Mitarbeiter/*innen in der Produktion und Fertigung (425), im Gesundheits-, Lehrer-und
Erziehungsbereich (174) und in der Metallerzeugung-und Bearbeitung (137).
Arbeitslosigkeit nach Personenkreisen
Ältere Arbeitslose über 50 Jahre
Im Juli sank die Zahl arbeitsloser älterer Menschen um 12 Personen (-0,4 Prozent) und lag damit bei 3.060 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen Rückgang um 247 Personen (-7,5
Prozent).
Jugendarbeitslosigkeit
Ende Juli waren 549 junge Frauen und Männer unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 85 oder 18,3 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Juli 2018 sank die Jugendarbeitslosigkeit um 20
Personen (-3,5 Prozent).
Langzeitarbeitslose
Bei den langzeitarbeitslosen Menschen (Personen, die ein Jahr oder länger arbeitslos sind) ist ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bernburg zu verzeichnen. Die Zahl stieg von Juni
auf Juli um 18 (0,7 Prozent) auf 2.529 Personen. Gegenüber dem Vorjahresmonat Juli 2018 sank die Zahl langzeitarbeitsloser Menschen damit deutlich um 635 Personen (-20,1 Prozent).
Veränderungen vor Ort
Die Arbeitslosenquote steigt in allen Geschäftsstellen um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Vor Ort liegen die Arbeitslosenquoten im Landkreis zwischen 7,2 Prozent in Bernburg und 10,0 Prozent
in Aschersleben. Dazwischen liegen mit 7,5 Prozent Schönebeck und 8,9 Prozent Staßfurt.
Verteilung nach Rechtskreisen
Im Juli war im Bereich der Arbeitslosenversicherung ein Zuwachs der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. 2.375 Personen (109 bzw. 4,8 Prozent mehr als im Vergleich zum
Vormonat) waren zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhte sich die Zahl um 118 Personen bzw. um 5,2 Prozent. Im Bereich der Grundsicherung stieg die
Arbeitslosigkeit um 66 Personen (1,2 Prozent) über dem Niveau des Vormonats. 5.378 Menschen waren Ende Juli hier arbeitslos gemeldet. Damit liegt die Zahl unter dem Niveau des Vorjahresmonats
(-1.088 Personen bzw. -16,8 Prozent).
Arbeitsmarktsituation in den Regionen
Region Aschersleben:
In Aschersleben waren insgesamt 1.724 Menschen arbeitslos, damit 156 (-8,3 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. In und um Aschersleben stieg im Juli die Arbeitslosigkeit im
Versicherungsbereich (Arbeitsagentur). 475 Menschen (10 bzw. 2,2 Prozent mehr als im Vormonat) waren zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Das sind 41 bzw. 9,4 Prozent mehr als im Juli 2018. In der
Grundsicherung (Zuständigkeit des Jobcenters Salzlandkreis) stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen gegenüber dem Vormonat. 1.249 Personen waren Ende Juli arbeitslos (34 bzw. 2,8
Prozent mehr als im Juni 2019). Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 197 Personen (-13,6 Prozent) weniger arbeitslos.
Region Bernburg:
In Bernburg waren insgesamt 2.082 Menschen arbeitslos, damit 332 (-13,8 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. In und um Bernburg war im Juli ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im
Versicherungsbereich (Arbeitsagentur) zu verzeichnen. 629 Menschen (53 bzw. 9,2 Prozent mehr als im Vormonat) waren zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Das sind 27 bzw. 4,5 Prozent mehr als im
Juli 2018. In der Grundsicherung (Zuständigkeit des Jobcenters Salzlandkreis) sank die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen gegenüber dem Vormonat. 1.453 Personen waren Ende Juli arbeitslos (4
bzw. -0,3 Prozent weniger als im Juni 2019). Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 359 Personen (-19,8 Prozent) weniger arbeitslos.
Region Staßfurt:
In Staßfurt waren insgesamt 1933 Menschen arbeitslos, damit 122 (-5,9 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. In und um Staßfurt war im Juli ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im
Versicherungsbereich (Arbeitsagentur) zu verzeichnen. 598 Menschen (16 bzw. 2,7 Prozent mehr als im Vormonat) waren zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Das sind 11 bzw. 1,9 Prozent mehr als im
Juli 2018. In der Grundsicherung (Zuständigkeit des Jobcenters Salzlandkreis) stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen gegenüber dem Vormonat. 1.335 Personen waren Ende Juli arbeitslos
(28 bzw. 2,1 Prozent mehr als im Juni 2019). Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 133 Personen (-9,1 Prozent) weniger arbeitslos.
Region Schönebeck:
In Schönebeck waren insgesamt 2.014 Menschen arbeitslos, damit 360 (-15,2 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. In und um Schönebeck war im Juli ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im
Versicherungsbereich (Arbeitsagentur) zu verzeichnen. 673 Menschen (30 bzw. 4,7 Prozent mehr als im Vormonat) waren zum Monatsende arbeitslos gemeldet. Das sind 39 bzw. 6,2 Prozent mehr als im
Juli 2018. In der Grundsicherung (Zuständigkeit des Jobcenters Salzlandkreis) stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen gegenüber dem Vormonat. 1.341 Personen waren Ende Juli arbeitslos
(8 bzw. 0,6 Prozent mehr als im Juni 2019). Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 399 Personen (-22,9 Prozent) weniger arbeitslos.