
Die Anzahl der von der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord im Jahr 2017 abgeschlossenen Fälle verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 84.076 Fälle (2016: 88.977). Dies entspricht einem Rückgang um 5,5 %.
- Rückgang der Kriminalität um 5,5 %
- Aufklärungsquote weitestgehend gehalten
- Öffentlicher Raum sicherer - Straßenkriminalität im Fünf-Jahres-Tief
Die Anzahl der von der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord im Jahr 2017 abgeschlossenen Fälle verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 84.076 Fälle (2016: 88.977). Dies entspricht einem Rückgang um 5,5 %.
Davon wurden auch unter teilweise erschwerten Rahmenbedingungen 47.938 Fälle aufgeklärt (AQ 57,0 %). Im Vorjahr lag die AQ bei 58,3 %.
Die Straßenkriminalität - Straftaten, die, sich im öffentlichen Raum ereigneten – verringerte seit 2013 um 3.927 Fälle sich auf den niedrigsten Stand der letzten fünf Jahre.
Tatverdächtige
Insgesamt wurden 34.127 Tatverdächtige ermittelt (25.164 männlich, 8.963 weiblich). Im Vergleich zum Vorjahr (2016: 36.935) bedeutet dies einen Rückgang um 7,6 %. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtige verringerte sich signifikant um 15,3% auf 8.768 Tatverdächtigen (2016: 10.355). Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen betrug im Jahr 2017 25,7 % (2016: 28,0 %).
Alter
Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei 20,2 % (6.906 Tatverdächtige). Im Jahr 2016 betrug dieser Anteil 19,6 %. Von den unter 21-Jährigen wurden 1.224 Kinder (bis unter 14 Jahre), 2.746 Jugendliche(14 bis unter 18 Jahre) und 2.936 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) als Tatverdächtige ermittelt.
Straftaten gegen das Leben
Der Anteil der Straftaten gegen das Leben liegt im PD-Bereich bei 0,1%. Unter den 52 Fällen waren acht Morde, von denen 7 Fälle aufgeklärt (AQ 87,5 %) werden konnten.
Sexualdelikte
Von den 773 erfassten Sexualdelikten konnten 680 aufgeklärt werden, was einer AQ von beachtlichen 88,0 % entspricht.
Rohheitsdelikte
Die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen u. a. Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, sank um 470 Fälle auf 11.349 Fälle (-4,0 %). In der Gruppe der Raubstraftaten sanken die Fallzahlen um 43 Fälle auf 519. Davon konnten 318 Fälle aufgeklärt werden. Bei den Körperverletzungsdelikten war ein Rückgang um 402 Fälle zu registrieren. 7.237 Fälle wurden im Jahre 2017 erfasst (2016: 7.639 Straftaten). Die AQ lag bei beachtlichen 89,2 %.
Diebstahlsdelikte
Diebstahlsdelikte bilden mit 39,2 % den höchsten Anteil an den 2017 abgeschlossenen Fällen. Dabei sank die Anzahl auf 32.939 Fälle (- 3,4 %).
Fahrraddiebstahl
Die Anzahl der Fälle des Fahrraddiebstahls wurde in Kombination aufmerksamer Streifen, intensiver Ermittlungen und kommunaler Kriminalprävention deutlich zurückgedrängt. Die Zahl verringerte sich signifikant um 1.083 Fälle auf nunmehr 54.83 Delikte, wobei der Schwerpunkt in der Landeshauptstadt Magdeburg liegt.
Wohnungseinbrüche
Auch mit dem Konzept der Behörde zur Bekämpfung von Wohnungseinbrüchen wurde ein Rückgang derartiger Delikte im Berichtsjahr um 9,9 % erzielt. Einen besonders hoher Rückgang wurde bei Einbrüchen in Einfamilienhäuser - 210 Fälle weniger (-23,2%) – erreicht. Die hierin enthaltenen Tageswohnungseinbrüche in Einfamilienhäuser – also Einbrüche, die sich in der Zeit zwischen 06.00 Uhr und 21.00 Uhr ereigneten – verringerten sich um von 329 auf 272 Fälle. Bevorzugte Begehungsweise in diesem Deliktsfeld war weiterhin das Einschlagen/Einwerfen von Fensterscheiben/Terrassentüren an den Gebäuderückseiten.
KfZ-Diebstahl rückläufig
Rückläufig sind auch weiterhin die Straftaten rund ums Kfz. Sowohl bei den Komplettentwendungen – von 654 auf 605 Fälle – als auch beim Diebstahl in/aus Kfz – von 4.439 auf 3.661 Fälle – verringerten sich die angezeigten Straftaten. Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte ist ein Rückgang der Fallzahlen um 4,7 % auf 11.047 Fälle festzustellen (2016: 11.588 Fälle). Die Fallzahlen im Deliktsbereich Sachbeschädigung sanken im Jahr 2017 um 387 auf 8.627 Fälle (-4,3%). 2016 waren es noch 9.014 Fälle.
Sachbeschädigungen
Sachbeschädigungen stellen einen Anteil von 10,3% an der Gesamtkriminalität dar. Die Anzahl der Fälle von Sachbeschädigungen durch Graffiti ist mit 1.581 Straftaten (+357 Fälle) höher als 2016 mit 1.224 Fällen. Die AQ im Jahr 2017 beträgt 20,3% (+0,6%).
Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte
Beim Widerstand gegen Polizeivollzugsbeamte gingen die erfassten Straftaten zwar um -33 Delikte (-10,2%) zurück. Allerdings waren im Jahr 2017 noch immer 292 derartiger Straftaten zu registrieren. Bei diesen Fällen wurden allein 81 Polizeibeamte mehr oder minder schwer verletzt.
Rauschgiftkriminalität
Im Berichtsjahr stellte die Polizei 380 Fälle (+10,5 %) im Bereich der Rauschgiftkriminalität mehr fest als im Vorjahr (Diese Zunahme korrespondiert im Übrigen mit den vermehrten Feststellungen von Fahrten unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr.). Den höchsten Anteil nehmen dabei allgemeinen Verstöße gegen das BtMG mit Cannabis 1.659 Fällen (+31,8 %) und mit Amphetaminen in flüssiger und fester Form mit 862 Fällen (+19,9 %) ein. Ebenso ist ein Anstieg beim illegalen Anbau von BtM zu verzeichnen (+14,2%), wo die Fallzahlen von 127 (2016) auf 145 (2017) stiegen. Unter anderem stellten die die Ermittler 2017 sieben Indoor-Anlagen und drei Outdoor-Anlagen fest.
Aufenthalts-, das Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz
Rückläufig sind in der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord die Verstöße gegen das Aufenthalts-, das Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz durch Asylbegehrende. Im Jahr 2017 wurden 5.311 Fälle in der PKS ausgewiesen, was einem Rückgang um 1.591 (-23,1%) Fälle zum Vorjahr (6.902 Fälle) entspricht.
Neben diesen ausländerspezifischen Verstößen wurden in der Polizeilichen Kriminalstatistik 2017 aus der Personengruppe der Zuwanderer 7.082 Tatverdächtige gezählt, die an 8.180 erfassten Fällen beteiligt waren. Im Jahr 2016 waren es 9.254 Fälle, an denen 9.576 Tatverdächtige (Zuwanderer) beteiligt waren. Den Großteil bildeten dabei Körperverletzungsdelikte (574 Fälle) und Diebstahlsdelikte mit (764 Fälle, davon 611 Fälle von Ladendiebstahl). 73 Straftaten richteten sich gegen die sexuelle Selbstbestimmung.
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