
Am Mittwoch, gegen 12:03 Uhr, wurde die Polizei von einem Mitarbeiter der Sparkasse Schönebeck darüber informiert, dass sich bei ihm eine ältere Frau befindet, die gerade erpresst wird. Beim
Eintreffen vor Ort wurde den Beamten schnell klar, dass es sich um einen Betrug handelt. Die Frau hatte einen Anruf (angeblich vom BKA Wiesbaden) erhalten und sollte 3000.-€ von ihrem Konto
abholen und bereithalten. Nach während des Gespräches in der Sparkasse klingelte das Handy der Frau. Am anderen Ende war eine männliche Stimme mit ausländischem Akzent zu vernehmen. Das Handy
wurde daraufhin an die Polizei weitergereicht, welche sich daraufhin als Mitarbeiter der Sparkasse vorstellte. Der Mann am anderen Ende sagte daraufhin, dass er nur mit der Frau sprechen möchte.
Anschließend teilte er mit, dass nun die örtliche Polizei an der Wohnanschrift wartet. Die Beamten begaben sich gemeinsam mit der Frau nach Hause um dort das gesamte Ausmaß des vorliegenden
Betruges festzustellen. Hier wurde nämlich bekannt, dass die Angerufene bereits Ende März insgesamt 650.- € an ein Konto in der Türkei transferiert hatte.
Der Polizei sind solche Drohanrufe nicht unbekannt, meistens erfolgen sie im Zusammenhang mit Gewinnspielen. Entweder wird dem angerufenen suggeriert, er habe etwas gewonnen und müsste nun die Übertragung bzw. Übersendung des Gewinnes bezahlen. In anderen Fällen geht es um angebliche Schulden durch eine Lotteriebeteiligung. Nicht selten wird gleich mit einem Rechtsanwalt gedroht und selbst die Polizei und Staatsanwaltschaft werden angeblich einbezogen. In fast allen Fällen wurden die Anrufe aus einem ausländischen Callcenter geführt. Die Betrüger verfügen sogar über technische Möglichkeiten bestimmte Rufnummern vorzutäuschen.
Für den aufmerksamen Bürger bzw. Leser gilt, keine Zahlungen aufgrund solcher Anrufe, vor allem nicht auf ausländischen Konten zu leisten. Das Geld ist meist noch vor einer Anzeigenerstattung verschwunden. Man könnte z.B. erst einmal im Internet nach aktuellen Betrugsmaschen suchen, hier erhält man dann meist schon einen Hinweis auf solche Anrufe. Oder man fragt bei den örtlichen Verbraucherschutzzentralen nach. Im Zweifelsfalle informieren sie auf jeden Fall eine Vertrauensperson ihrer Wahl oder die Polizei.