Rund 25 Teilnehmer aus fünf Ländern treffen sich vom 29.bis 30. Oktober 2012 in der Landesvertretung Sachen-Anhalts in Berlin zum Auftakt des europäischen Projektes „WOMEN - Entwicklung und Umsetzung einer transnationalen Strategie gegen die Abwanderung junger qualifizierter Frauen“. Demografie-Minister Thomas Webel (CDU) sagte dazu: „Ziel des Projektes ist es, den großen Herausforderungen, die sich aus der künftigen Überalterung der Bevölkerung in weiten Teilen Europas ergeben, durch gemeinsame Konzepte und Aktivitäten zu begegnen.“ Unter Federführung des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr wird sich „WOMEN“ insbesondere mit den Auswirkungen der Abwanderung junger Frauen aus ländlichen Räumen befassen.
Der Minister betonte die Notwendigkeit gemeinsamer europäischer Ansätze und abgestimmter Vorgehensweisen. Laut Webel geht durch die Wanderungsbewegungen nicht nur die jugendliche Bevölkerung zurück. Vielmehr könne es in betroffenen Regionen auch ein erhebliches Ungleichgewicht zwischen jungen Frauen und jungen Männern geben, das zu einem regelrechten „Frauenmangel“ bzw. „Männerüberschuss“ führt. Die Abwanderung junger Frauen droht die ökonomischen, demografischen und sozialen Probleme weiter zu verschärfen. „WOMEN“ soll deshalb gemeinsam mit jungen Frauen und Männern, der Wirtschaft und Politik Aktionen und Aktivitäten initiieren, die hier ansetzen und geschlechterorientierte Maßnahmen entwickeln.
Nicht nur Sachsen-Anhalt, sondern auch viele andere Regionen in Europa sind betroffen. Darauf gilt es angemessen zu reagieren und Antworten zu geben. So könnten erfolgreiche Frauen in Sachsen-Anhalt als Vorbilder für Mädchen und junge Frauen vorgestellt werden. Außerdem ist ein Wettbewerb geplant, der gute Beispiele bekannt macht. Eine auf junge Frauen gerichtete Imagekampagne könnte das Projekt begleiten. Hierfür stehen bis Ende 2014 im Rahmen von „WOMEN“ alleine für Partner aus Sachsen-Anhalt mehr als eine halbe Million Euro an europäischen Fördermitteln aus dem Gesamtbudget von rund 2,2 Millionen Euro zur Verfügung.
Neben dem Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr werden die Teilnehmer aus Deutschland (Bildungswerk der Wirtschaft Sachsen-Anhalt e. V, IfL - Leibniz-Institut für Länderkunde) Österreich, Polen, Slowenien und Ungarn während der Veranstaltung ihre in den nächsten Jahren geplanten Aktivitäten abstimmen und erste gemeinsame Aktionen koordinieren.