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Dr. Mark Benecke, Herr der Maden in Aschersleben

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Der berühmte Kölner Forensiker, der vor gut 25 Jahren beim FBI ausgebildet wurde, schockierte und faszinierte in seinem kriminalbiologischen Vortrag die sechshundert Gäste im Bestehornhaus Aschersleben. Die rund 600 Zuschauer erhielten einen intensiven Einblick in seine Arbeit und auch beim Anblick einiger Fotos konnte es schon mal vorkommen, dass sich beim Betrachter schon mal der Magen rumdreht. Immer dann, wenn die Kriminalpolizei nicht mehr weiter weiß, dann ist Dr. Mark Benecke gefragt, ob in Kolumbien, Vietnam und auf den Philippinen.

Das Bescheuerte an Kriminalfällen ist, so Benecke, die Zeugen Lügen oder sie sind tot. Deshalb muss bei der Aufklärung alles ausgeschlossen werden, was nicht sein kann. Das Ergebnis ist das, was übrig bleibt. Das wichtigste ist allerdings, so der Kriminalbiologe, nicht denken!

 

Und so begann auf skurril-eklige Weise der Abend mit dem Thema Busen-Mord. Verführerisch, aber auch Gefährlich, die Brüste einer Frau. In verschiedenen Untersuchungen stellte Benecke den Erstickungstod eines Mannes durch eine Frau nach. Ob Körpchengröße B, C oder D, je größer die Brüste, umso mehr saugen sich Mund und Nase des Mannes fest. Veranschaulichte Bilder brachten das Publikum immer wieder zum lachen, am gefährlichsten ist es, wenn die Frau auf dem Mann sitzt und mit ihren Knien seine Arme an den Körper presst, die Bewusstlosigkeit merkt der Mann gar nicht, bis der Erstickungstot einsetzt. Doch die Delikte eines Erstickungstodes von Frauen an Männern tauchen in keiner Statistik auf. Experimente durch Verlegung der Atemwege fangen oft mit Ohnmacht an und enden mit dem Tod. Da hier oft keine Zeugen vorhanden sind, helfen meist selbst gefilmte Aufzeichnungen des Toten.

 

Insekte sind nicht wie Menschen, sondern wie kleine Robotter, so Benecke. Während es bei Menschen immer Leute gibt, die sich aus der Masse abheben wollen, ist das bei Insekten eben nicht so, und genau das ist es, was die Arbeit an Leichen vereinfacht. Wenn Insekten auf Leichen Ihre Eier ablegen, dann beginnt die Uhr zu ticken. Erst kommen die Schmalzfliegen, dann die Speckkäfer. Manchmal kommen aber auch zufällig Insekten auf Leichen. Insekten lieben dunkle und warme Körperstellen, am Beispiel einer Wasserleiche plauderte der berühmteste Kriminalbiologe Deutschlands aus dem beruflichen Nähkästchen.

 

Da also Insekten die Dunkelheit und wärme lieben, sucht Benecke bei einer mit nur einer Unterhose bekleideten männlichen Wasserleiche natürlich auch genau hier nach Insekten. Kniend über der Leiche sucht der Forensiker in der Unterhose des Mannes nach Würmern. Am wärmsten ist es unter dem Penis, also wird hier alles abgesucht und eingesammelt, anschließend wird das Thermometer noch in den Penis gesteckt, um genaue Zeiten zu bestimmen, das können Sie sich ja die Kommentare der Kriminalkollegen vorstellen, so Benecke. Manchmal, wie in diesem Fall kommen Insekten zufällig auf Leichen. Köcherfliegen bauen in Ihr Gehäuse beispielsweise Fasern der Leiche mit ein, dadurch weis man, wie lange die Fliegen auf der Leiche sind.

 

Seine Arbeit ist das Leben nach dem Tod, seine Gehilfen sind die Insekten. Mit Hilfe seiner Analyse konnte bereits unzählige Verbrechen weltweit aufgeklärt werden. Wenn der ‚Herr der Maden‘ von seinem täglich Brot berichtet, braucht das Publikum starke Nerven und Durchhaltevermögen. "Der Tod ist nicht das Ende! Erst kommen die Maden, dann die Polizei, dann der Kriminalbiologe ..." In diesem Fall: Dr. Mark Benecke. 

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