„Der Arbeitsmarkt im Salzlandkreis ist von saisontypischen Zugängen in der Arbeitslosigkeit geprägt. Die Nachfrage in den Bedarfsbranchen z.B. Pflege- und Gesundheitsberufe oder Metall- und Elektroberufe bleibt weiterhin konstant hoch. Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigen überwiegend eine nicht unerwartete Entwicklung“, berichtet Thomas Holz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bernburg.
„Die übliche Winterflaute am Arbeitsmarkt sowie das Auslaufen von befristeten Arbeitsverträgen zum Jahreswechsel sind Gründe für den Anstieg der Arbeitslosigkeit“, ergänzt der Agenturchef. Die Agentur für Arbeit verzeichnet für den Salzlandkreis im Januar einen Anstieg im Arbeitslosenbestand um 1.786 Personen (+14,2 Prozent). Damit sind im Salzlandkreis insgesamt 14.374 Personen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Januar 2012 sind 120 Personen weniger arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote im Salzlandkreis, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg um 1,8 Prozentpunkte auf 13,8 Prozent und liegt damit genau auf Vorjahresniveau. Im Rechtskreis SGB III sind 4.688 Personen arbeitslos gemeldet. Das bedeutet eine Steigerung von 865 Personen gegenüber dem Vormonat. Im Bereich der Grundsicherung werden 9.686 Arbeitslose verzeichnet. Hier lag die Steigerung bei 921 Personen gegenüber dem Vormonat.
Die Arbeitslosenquote im Salzlandkreis liegt damit über dem Landeswert von 12,6 Prozent. „Über den Jahreswechsel konnte ein starker Zugang an marktnahen Kunden z.B. aus dem witterungsanfälligen Baugewerbe verzeichnet werden. Bei der aktuellen Fachkräftesituation sollten sich Arbeitgeber schnell mit dem Thema Wiedereinstellung auseinandersetzen, um im Frühling nicht das Nachsehen zu haben“, beschreibt Holz.
Im Berichtsmonat Januar 2013 meldeten sich 3.955 Personen neu oder erneut arbeitslos. Das waren 1.050 Personen (+36,1 Prozent) mehr als im Dezember 2012 und 188 Personen (+5 Prozent) mehr als im Vorjahr. Ihnen standen 2.159 Abgänge aus Arbeitslosigkeit gegenüber. Das waren 203 Personen (10,4 Prozent) mehr als im Vormonat und 64 (-2,9 Prozent) weniger als im Januar 2012.
Der Arbeitsmarkt in den Regionen
Im Agenturbezirk Bernburg stellt sich der Arbeitsmarkt im Januar unterschiedlich dar. Dementsprechend ändern sich auch die Arbeitslosenquoten in den Dienststellen des Agenturbezirks. Die Spanne reicht im Januar von 11,8% in Schönebeck bis 16,0% in Aschersleben.
Für die einzelnen Regionen ergibt sich folgender Überblick:
Region Bernburg:
Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 558 auf 4.023 Personen gestiegen. Das waren 110 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 12,9%; vor einem Jahr belief sie sich auf 12,6%. Dabei meldeten sich 1.082 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 124 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 523 Personen ihre Arbeitslosigkeit (-149).
Region Schönebeck:
Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 417 auf 3.563 Personen gestiegen. Das waren 156 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 11,8%; vor einem Jahr belief sie sich auf 12,2%. Dabei meldeten sich 1.145 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 147 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 728 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+99).
Region Aschersleben:
Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 314 auf 3.081 Personen gestiegen. Das waren 173 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 16,0%; vor einem Jahr belief sie sich auf 16,9%. Dabei meldeten sich 710 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 98 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 391 Personen ihre Arbeitslosigkeit (-28).
Region Staßfurt:
Die Arbeitslosigkeit ist von Dezember auf Januar um 497 auf 3.707 Personen gestiegen. Das waren 99 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Januar 15,4%; vor einem Jahr belief sie sich auf 15,0%. Dabei meldeten sich 1.018 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 67 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 517 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+14).
Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes nach Personengruppen
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit unterschiedlich. Die Spanne der Veränderungen reicht im Januar von -14% bei 15- bis unter 25-Jährigen bis +3% bei 50-Jährigen und Älteren.
Auch der Anteil der ausgewählten Personengruppen am Arbeitslosenbestand ist unterschiedlich groß. So sind aktuell 54,5 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen Männer und 45,5 Prozent aller gemeldeten Arbeitslosen Frauen. Das liegt daran, dass Männer in den witterungsabhängigen Branchen wie z.B. dem Baugewerbe überrepräsentiert sind. Allein aus dem Baugewerbe meldeten sich im Januar 382 Personen arbeitslos.
„Erfreulich ist die Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen“, erklärt Holz. Im Berichtsmonat Januar sind 757 Personen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind zwar 78 mehr als im Vormonat, jedoch 122 weniger als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote dieser Personengruppe liegt damit bei 7,7 Prozent.
Eine aktuell entgegengesetzte Entwicklung lässt sich bei der Arbeitslosigkeit älterer Arbeitnehmer beobachten. Im Vergleich zum Vormonat (+606 Personen) und dem Vorjahresmonat (+142 Personen) nahm der Bestand an Arbeitslosen zu. Die Arbeitslosenquote dieser Personengruppe stieg damit auf 15,4 Prozent.
Auch der Arbeitslosenbestand von Menschen mit einer Schwerbehinderung (398 Personen) nahm im Vergleich zum Vormonat um 39 Personen und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 57 Personen zu.
Die Entwicklung des Stellenbestandes
Die Zugänge an gemeldeten Arbeitsstellen liegen mit 247 Stellen für den Berichtsmonat Januar deutlich über dem Vorjahresniveau mit 194 Stellen.
Die Zugänge kamen überwiegend aus den Berufsbereichen Pflege, Gesundheit und Erziehung (44 Stellen), Metallerzeugung und –bearbeitung (38 Stellen), Verkehr und Logistik (37 Stellen) sowie der Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe (23 Stellen).
„Arbeitnehmer aus diesen Berufsgruppen haben gute Beschäftigungschancen in der Region. Sollten sich im Vorstellungsgespräch Qualifizierungsbedarfe herauskristallisieren, sollte das Gespräch mit den Vermittlungsfachkräften aufgenommen werden, um eine Integration in den Arbeitsmarkt zu unterstützen“, erklärt Holz.
Der aktuelle Stellenbestand mit 782 gemeldeten Arbeitsstellen ähnelt dem Vorjahresmonat mit 800 Arbeitsstellen. 92,3 Prozent aller gemeldeten Stellen sind sozialversicherungspflichtig und 87,2 Prozent aller gemeldeten Stellen sind als unbefristete Arbeitsverhältnisse im Angebot.
Die Entwicklung der Unterbeschäftigungsquote
Neben den 14.374 gemeldeten Arbeitslosen wird im monatlichen Arbeitsmarktreport auch die Unterbeschäftigung dargestellt. Im Januar sind 3.765 vormals arbeitslose Menschen mit den verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten (Arbeitsgelegenheiten, beruflichen Weiterbildungen, etc.) gefördert worden.
Damit umfasst das Potential derjenigen, die eine reguläre Beschäftigung aufnehmen könnten, 18.139 Personen, das sind 864 Personen mehr als im Vormonat.
Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Salzlandkreis bei 16,9 Prozent und damit 1,0 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau.