Anlässlich des Artikels „A14 soll um Magdeburg sechsstreifig werden“ der Mitteldeutschen Zeitung Bernburg erklärt der wirtschaftspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Christoph Erdmenger:
„Die A 14 ist Sachsen-Anhalts vollste Autobahn. In der Tat gibt es in den Stoßzeiten häufig das Problem, dass überholende Lkw den Verkehr verlangsamen. Verkehrsminister Webel beschäftigt sich daher mit einem Problem, das wirklich eins ist. Der Ausbau der Autobahn ist allerdings die teuerste aller Möglichkeiten. Sie ist damit auch diejenige, die am unwahrscheinlichsten umzusetzen ist. Ein Überholverbot für Lkw kann auch nur zu bestimmten Uhrzeiten und nur auf einzelnen Streckenabschnitten angeordnet werden. Es kostet fast nichts. Mit geringen Kosten ließe sich auch eine Lösung umsetzen, die in anderen Bundesländern üblich ist: Der Standstreifen wird – abhängig von der Verkehrsbelegung der Autobahn – freigegeben und die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h reduziert.
In Sachsen-Anhalt sind über 25 Projekte des vordringlichen Bedarfs aus dem letzten Bundesverkehrswegeplan bis heute nicht umgesetzt. Die Mehrzahl dieser Projekte sind Ortsumgehungen. Wer jetzt neue Projekte oben aufsatteln möchte, muss sagen, worauf er bereit ist zu verzichten. Alles andere sind falsche Versprechungen, wie sie Verkehrsminister von SPD und CDU in den letzten Jahren immer wieder gemacht haben.
Die bestehende A 14 mit zwei Spuren hat eine Kapazität von 70.000 Fahrzeugen pro Tag. Sie ist heute zwischen Magdeburg und Schönebeck mit unter 45.000 Fahrzeugen zu zwei Dritteln ausgelastet. Dass sich das Verkehrsaufkommen für den Abschnitt Magdeburg-Schönebeck bis 2015 um 50 % erhöhen soll, ist offenkundig unrealistisch. Die Prognose ist hier offenkundig falsch. Diese Prognose illustriert, dass bei der Planung neuer Straßen und ihrem Ausbau regelmäßig mit übertriebenen Zahlen kalkuliert wird. Sehr hoch dürften die Chancen daher nicht sein, den ewig klammen Bundesverkehrsminister vom Sinn dieses Projekts zu überzeugen.“