
Traditionell lädt man nun schon zum 20. Male zum Fest nach Bernburg ein. Den Besucher erwartet eine zauberhafte Reise in die Zeit des Mittelalters, in eine der faszinierendsten Epochen der
europäischen Geschichte. Geprägt wurde dieses dunkle Zeitalter über 400 Jahre lang durch eine tiefe Mystik spiritueller Lebensorientierung, ehrenhafter Ritterkämpfe, Inquisitionsgerichte und
Hexenverbrennungen.
Handwerker gekleidet wie damals, kann man bei der Ausübung alter Handwerkskünste bestaunen und sogar selbst Hand anlegen. Dies geschieht auf eine Weise, die den Begriff „Hand-Werk“ lebhaft vor Augen führt. Unter den über 50 Handwerker- und Händlerständen kann man den Schreiner, Schmied, Hornschnitzer, Kettner, Kerzenzieher, den Bogenbauer und den Steinmetz sehen. Sie alle zeigen ihre Fertigkeiten und bieten ihre selbstgefertigten Waren zum Kauf an.
Wie es Sitte und Brauch war zu dieser Zeit, fand sich in diesen Tagen auch Künstlervolk auf dem Markt ein, um das Volk auf das Trefflichste zu unterhalten. So auch Gaukler „Frankman“ der mit loser Zunge das Volk unterhält und mit seinen Kunststücken für Kurzweyl sorgt. Im Mittelpunkt des bunten Treibens aber stehen die Musikanten: Die Spielluden von „In Aeterno“ und „Ohrenpeyn“ spielen auf alten Instrumenten die Musik des Mittelalters. Mögen die Besucher ihre Horchlöffel aufsperren und den Klängen der Schalmeien, Dudelsäcke und Trommeln lauschen. Eine atemberaubende Feuer- und Fakirshow und Kunststücke mit dem Nagelbrett zeigen der große „Rudolfo“ und die Mädchen von „Las Fuegas“ und bringen alle zum Staunen.
Alle Hexen unseres Landes sind aufgerufen zum Teufelsspuk und Feuerzauber, Musik und Tanz zum Walpurgisfeuer nach Bernburg zu kommen. In der Nacht vom 30. April zum 1. Mai lodert ein großes Feuer in den Schlossmauern um deren Flammen Hexen und Teufel tanzen. Die Könige der Spielleut „Cor vus Corax“ werden in urwüchsiger Gewandung ein Feuerwerk der Musik darbieten und den Schlosshof in einen Hexenkessel verwandeln.
Hat sich der Zeitreisende dann endlich satt gesehen, kann er sich auch noch satt essen. Volle Becher kreisen herum und zwischen den dicht gedrängten Ständen steigen köstliche Düfte auf. Garküchen und Tavernen laden ein, bei Ritterbier und Met, Kuchen und Zuckerwerk, bei Braten und Fladen, Knoblauchbrot und Schwein am Spieß oder erlesenen Früchten.