
Das hat es in der Geschichte des Braunschweiger Karneval noch nicht gegeben, der größte Karnevalumzug Norddeutschlands musste wegen konkreter Gefährdung durch einen Anschlag mit islamistischem
Hintergrund abgesagt werden. Statt der Eröffnungsrede forderte die Polizei alle Teilnehmer auf, umgehend die Partymeile quer durch die Innenstadt zu verlassen. Die Innenstadt von Braunschweig
glich am Mittag eine Geisterstadt, nichts „Mit Lebensfreud und Fastnachtstrubel feiert die Region Schoduvel“, zumindest nicht in der Innenstadt und im Magniviertel. Doch die Braunschweiger Jecken
ließen sich die Stimmung nicht nehmen und zogen in die Stadthalle zur Karnevalparty. Um 12:40 Uhr sollte der 37. Braunschweiger Karnevalszug vom Europaplatz starten, kurz vor 11 Uhr teilte dann
die Polizeidirektion Braunschweig mit, dass nach Abstimmung mit Oberbürgermeister Ulrich Markurth und Zugmarschall Gerhard Baller der Karnevalsumzug Schoduvel abgesagt ist. Aus zuverlässigen
Staatsschutzquellen war bekanntgeworden, dass eine konkrete Gefährdung durch einen Anschlag mit islamistischem Hintergrund vorliege. Darauf hin wurde der Altstadtmarkt und die umliegenden Kneipen
komplett gesperrt.
Dazu Oberbürgermeister Ulrich Markurth: „Das ist ein sehr trauriger Tag für unsere Stadt und all die Menschen, die sich – so wie ich – so sehr auf den Umzug gefreut hatten. Es ist auch ein trauriger Tag für unsere demokratische Gesellschaft. Die Einschätzung der Polizei ließ eine andere Entscheidung allerdings nicht zu. Die Sicherheit der Menschen hat Vorrang und ich bitte die Menschen, die in der Stadt unterwegs sind, Hinweise von Polizei und Festkomitee zu beachten. Wir sollten uns allerdings die Freude am Karneval durch dieses Ereignis nicht nehmen lassen.“