
Am heutigen Nachmittag wurden im Foyer des Hörsaal- und Mensagebäudes der Fachhochschule Polizei in Aschersleben, zu dem auch
Dritte Zugang haben, Hakenkreuzschmierereien festgestellt. Der oder die unbekannten Täter brachten die Schmierereien dabei auf Aufstellern der Wanderausstellung „Die Opfer des NSU und die
Aufarbeitung der Verbrechen“ auf. Der polizeiliche Staatsschutz nahm umgehend die Ermittlungen zur Tat in alle Richtungen auf. Das weitere Vorgehen wird eng mit der zuständigen Staatsanwaltschaft
abgestimmt. Dazu Innenstaatssekretär Prof. Dr. Ulf Gundlach: „Das ist eine nicht hinnehmbare Tat, die lückenlos und konsequent aufgeklärt werden muss“. Im Letzten Jahr eröffnete die Sonderausstellung „Polizei im Nationalsozialismus" in Aschersleben. Eine Ausstellung zum Thema: „Schicksal
jüdischer Bürger in Aschersleben zur Zeit des Nationalsozialismus“ und als Ergänzung zur Ausstellung „Ordnung und Vernichtung. Die Rolle der Polizei im NS-Staat“. Im Jahr 2011 zeigte das Deutsche
Historische Museum Berlin die Sonderausstellung „Polizei im Nationalsozialismus", die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Hochschule der Polizei Münster entstand. Auszüge dieser Ausstellung
wurden der Fachhochschule Polizei Sachsen-Anhalt durch die Deutsche Hochschule der Polizei im Jahr 2012 zur Verfügung gestellt, die für Unterrichtszwecke genutzt, aber auch in den Gedenkstätten
des Landes Sachsen-Anhalt als Wanderausstellung gezeigt wird.
Von Seiten der Hochschulleitung der Fachhochschule Polizei kam der Impuls, diese Ausstellung durch regionale Bezüge zu erweitern. Im Rahmen der dazu nötigen Recherchen wurde der Gedanke entwickelt, konkrete Auswirkungen des Machtmissbrauchs des staatlichen Gewaltmonopols aufzuzeigen. Anhand der Schicksale jüdischer Mitbürger in Aschersleben sollte das verdeutlicht werden.
So entstanden mit Hilfe des Arbeitskreises „Geschichte jüdischer Mitbürger in Aschersleben" und anderer Beteiligter neun Regionaltafeln zum „Schicksal jüdischer Bürger in Aschersleben zur Zeit des Nationalsozialismus“, als Ergänzung zur Ausstellung „Ordnung und Vernichtung. Die Rolle der Polizei im NS-Staat“.