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Bauernverbände übergeben Erntekrone an Landrat Ulrich Gerstner

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Die Menschen in Städten und Dörfern feiern von alters her nach Abschluss der Erntearbeiten das Erntedankfest. Sie sagen Dank für die eingebrachte Ernte, den Ertrag ihrer Arbeit und das Geschenk des Lebens. Dieses Fest hat bis heute nichts an Bedeutung verloren. Die Landwirte haben das, was sie fachlich und nach bestem Wissen und Gewissen für eine gute Ernte leisten konnten, getan. Den Rest musste die Natur liefern.

Strenge Fröste und Schneemangel im Winter und die ausgeprägte Frühjahrstrockenheit boten keine guten Voraussetzungen für die diesjährige Ernte. Trotzdem führten die ergiebigen Niederschläge im Frühsommer sowie gute Erntebedingungen noch zu durchschnittlichen bis guten Ergebnissen bei Getreide und Raps. Ebenso liefern die Ernte von Silo- und Körnermais, Kartoffeln und Zuckerrüben (vor allem aufgrund des hohen Zuckergehaltes der Rüben) gute Ergebnisse.

 

Damit gehört unsere Region alles in allem weltweit zu den begünstigten Gebieten in diesem Jahr. Frostschäden und Trockenheit in Süd- und Osteuropa sowie den GUS–Staaten, auch die Jahrhundertdürre in den USA sorgten dafür, dass landwirtschaftliche Erzeugnisse ein knappes Gut bleiben. Angesichts dieser Entwicklungen ist es unabdingbar, in den klimatisch begünstigten Regionen die vorhandenen Potenziale für die Erzeugung von Nahrungsmitteln und (politisch gewollt) Energie und Rohstoffen zu nutzen. Agrarwissenschaften, Pflanzenzüchtung und Forschung stehen vor der Herausforderung, die landwirtschaftliche Erzeugung an die Veränderungen der natürlichen Bedingungen anzupassen.

 

Zum Erntedank rückt die grundlegende Bedeutung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums für unsere Gesellschaft in den Fokus derselben. Losgelöst von Berichten über vermeintliche Skandale werden Bäuerinnen und Bauern als Garant für die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln angesehen. Dies bleibt die wichtigste und vornehmste Aufgabe der Landwirte, auch oder gerade trotz der Möglichkeiten, die sich durch die Erzeugung regenerativer Energien ergeben. Darüber hinaus leistet die Landwirtschaft auch einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft, zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

 

Es ist deshalb bedeutungsvoll, den Landwirten und ihren Familien eine Zukunft zu bieten. Die Land- und Ernährungswirtschaft sind in Sachsen-Anhalt der wichtigste Wirtschaftsfaktor. Sie sichern viele Arbeitsplätze, daher ist es wichtig, die nach der deutschen Wiedervereinigung entstandenen wettbewerbsfähigen Strukturen in ihrer gesamten Vielfalt zu erhalten. Diskussionen über die Bevorzugung bestimmter Betriebsgrößen und -formen, auch über die betriebsgrößenabhängige Kürzung landwirtschaftlicher Direktzahlungen, wie sie gegenwärtig in der EU geführt werden, sind völlig fehl am Platze. Ebenso ist es angesichts immer knapperer Ressourcen auf unserem Planeten unzeitgemäß, landwirtschaftliche Flächen ohne Not ihrer Bestimmung zu entziehen. Die von der EU vorgesehene faktische Stilllegung von 7% der landwirtschaftlichen Flächen, ökologische Kompensationsmaßnahmen auf Ackerflächen und die Versiegelung hochwertiger Böden ohne vernünftigen Grund sind sicher der falsche Weg!

 

Mit diesen die Landwirte unseres Kreises bewegenden Gedanken überreichen wir die Erntekrone an den Landrat unseres Landkreises. Diese Erntekrone steht für den Stolz des Berufsstandes über das Erreichte in diesem Jahr. Ebenso verdeutlicht sie die guten Beziehungen zwischen Politik und Verwaltung im Landkreis sowie dem landwirtschaftlichen Berufsstand. Wir verbinden mit der Übergabe den Dank und die Hoffnung für eine gute Zusammenarbeit im Interesse des Berufsstandes und der Menschen im ländlichen Raum.


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