Quantcast
Channel: www.bbglive.de Blog Feed
Viewing all articles
Browse latest Browse all 16941

Mehr Depressionen im Salzlandreis

$
0
0

Der Krankenstand im Salzlandkreis blieb 2011 unverändert. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen lagen wie im Vorjahr bei 4,5 Prozent, während sie in Sachsen-Anhalt insgesamt um 0,2 Prozentpunkte stiegen. Der Krankenstand in der Region lag nun genau im Landesdurchschnitt. Damit waren an jedem Tag des Jahres von 1.000 DAK-versicherten Arbeitnehmern im Landkreis 45 krankgeschrieben. Der höchste Wert in Sachsen-Anhalt wurde mit 5,2 Prozent im Landkreis Mansfeld-Südharz verzeichnet, der niedrigste mit 4,2 Prozent im Jerichower Land.

Wie aus dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport für den Salzlandkreis hervorgeht, entwickelten sich die Ausfalltage bei den einzelnen Diagnosen sehr unterschiedlich. Angestiegen sind vor allem die Ausfalltage aufgrund von psychischen Erkrankungen wie Depressionen. Diese lagen um 54 Prozent über dem Vorjahreswert. Ursache waren hier eine Zunahme der Fallzahlen und eine längere durchschnittliche Erkrankungsdauer. Die Fehltage aufgrund von Erkrankungen des Verdauungssystems gingen hingegen um 20 Prozent zurück. Obwohl auch Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems zurückgingen, blieben Rückenleiden die Hauptursache von Arbeitsausfall im Landkreis.

 

„Die Höhe des Krankenstandes in der Region zeigt Handlungsbedarf auf“, kommentierte Andreas Umlauf von der DAK-Gesundheit die Ergebnisse. „Gesund leben und arbeiten gehören eng zusammen. Im Alltag ist es wichtig, dass sich die Menschen richtig ernähren, entspannen und bewegen. Die Arbeitgeber können über ein Gesundheitsmanagement den Krankenstand im Unternehmen beeinflussen. Aktuelle Studien zeigen, wie gezielte Rücken- oder Anti-Stress-Kurse positiv wirken. In Sachen betrieblicher Prävention beraten und unterstützen wir gerne.“

 

Einen besonderen Akzent setzt die Krankenkasse 2012 mit einer neuen Aufklärungskampagne: Im Beruf lauern bislang unbekannte Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Nach aktuellen Gesundheitsstatistiken ist der Infarkt die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. In Sachsen-Anhalt verstarben im Jahr 2010 insgesamt 2.760 Personen an einem Herzinfarkt. Bislang wurden zur Vorbeugung vor allem die klassischen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck oder Übergewicht beachtet. Der neue DAK-Gesundheitsreport zeigt dagegen auf, dass auch Stress und Frust im Beruf das Infarkt-Risiko deutlich erhöhen können. „Herzinfarkte sind schon lange keine Managerkrankheit mehr“, sagt Umlauf.

 

Fehlende Belohnung im Beruf macht krank

Nach einer repräsentativen Untersuchung leiden in Sachsen-Anhalt 9,3 Prozent der Berufstätigen an einer sogenannten beruflichen Gratifikationskrise. „Die Menschen haben Stress im Job, weil sie sich für ihre Anstrengungen im Beruf nicht ausreichend belohnt fühlen“, erklärt Andreas Umlauf von der DAK-Gesundheit. „Dadurch verdoppelt sich bei den Betroffenen das Risiko für eine schwere Herzerkrankung.“ Während bundesweit vor allem Facharbeiter und Arbeiter an dieser Krise leiden, sind Selbstständige und Freiberufler nur selten betroffen.

 

Bei der Belohung spielen vor allem das Gehalt, die Anerkennung durch Vorgesetzte und ein sicherer Arbeitsplatz eine wichtige Rolle. Als Belastungen werden Zeitdruck, Störungen und vermehrtes Arbeitsvolumen genannt. Sind erlebte Belastungen und Belohnungen nicht mehr ausgeglichen, sprechen Experten von „Gratifikationskrise“. Jeder zweite Betroffene schätzt auch seinen Gesundheitszustand als schlechter ein. Tatsächlich leiden die Personen häufiger unter Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit.

 

Betriebliches Gesundheitsmanagement nutzen

„Obwohl diese sehr gestressten Arbeitnehmer ihr erhöhtes Gefährdungspotential kennen, kümmern sie sich nicht stärker um ihre Gesundheit“, betont Umlauf. „Hier sollten Unternehmen mit ihrem betrieblichen Gesundheitsmanagement ansetzen, um die Betroffenen zu unterstützen.“ Die DAK-Gesundheit empfiehlt Arbeitnehmern außerdem neue Internetangebote zur Entspannung und zur besseren Bewältigung des Alltags. Informationen gibt es in jedem Servicezentrum der Krankenkasse oder unter www.dak.de

 

Die DAK-Gesundheit hat rund 139.000 Versicherte im Land Sachsen-Anhalt, davon rund 16.000 im Salzlandkreis.  


Viewing all articles
Browse latest Browse all 16941


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>