Besorgt über die stark ansteigende Umlage für erneuerbare Energien im Jahr 2013 zeigt sich der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK), Dr. Thomas Brockmeier. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) müsse grundlegend reformiert werden. „Nur so können wir die hohen Energiekosten in den nächsten Jahren überhaupt noch in den Griff bekommen. Für die hiesige Wirtschaft wird der politisch gewollte Vorrang des Ökostroms zu einem massiven Standortnachteil“, kritisiert Brockmeier die angekündigte Erhöhung der EEG-Umlage um rund 50 Prozent auf 5,3 Cent je Kilowattstunde.
Eine Diskussion um die Verteilung der Kosten der Energiewende, von Ausnahmetatbeständen bis Strom-Sozialtarifen, helfe nicht weiter, so Brockmeier: „Die Schuldigen sind nicht die Unternehmen, die die Abgabe bezahlen müssen. Vielmehr hat die Politik den hoch geförderten und massiven Ausbau der erneuerbaren Energie überhaupt erst ermöglicht. Sie muss nun schnell dafür sorgen, dass wir im nächsten Jahr nicht wieder eine höhere Umlage bekommen. Die Kosten müssen runter, sonst riskieren wir unsere Wettbewerbsfähigkeit.“
Bezogen auf die regionale Wirtschaft betont Brockmeier: „In Sachsen-Anhalt sind die Zuschläge auf den Strompreis besonders hoch. Wir haben schon bundesweit die höchsten Netznutzungsentgelte. Das ist besonders bitter, da wir noch mitten im wirtschaftlichen Aufholprozess stecken.“ Die Energiekosten seien mittlerweile zu einer Art „Kostenpeitsche“ geworden. Sachsen-Anhalt sollte, nach Ansicht des IHK-Hauptgeschäftsführers, erneuerbare Energien nicht über die Bundesziele hinaus ausbauen. Politik und Wirtschaft müssten jetzt alle Anstrengungen in die Marktfähigkeit dieser Energieerzeugung stecken.