Misereor hilft Kindern zu überleben
Das Katholische Hilfswerk Misereor lädt die Besucher der Grünen Woche in das derzeit wohl kleinste Restaurant der Welt ein. Hier werden
exquisite, hippe Mahlzeiten auf Sterneniveau und in Miniformat zubereitet, wie ein Mini-Hamburger mit 380 Kilokalorien. Für viele unterernährte Kinder in Afrika ist genau diese Kalorienmenge die
gesamte Nahrungsaufnahme eines Tages. Jedes vierte Kind weltweit unter fünf Jahren ist mangelernährt. Etwa 815 Millionen Menschen hungern. Wir möchten mit der Aktion „Micro Meals“ auf den Hunger
in der Welt aufmerksam machen. In unserem Misereor-Projekt in Südafrika können Kinder von einer 2 Euro-Spende etwa eine Woche lang mit Essen ernährt werden. Misereor hilft ihnen“, sagt Elisabeth
Klefter, Mitarbeiterin bei Misereor. Neben Sport, Spiel, Musik und Theater begleiten die Projektmitarbeiter die Kinder und Jugendlichen in ihrem Alltag. Sozialarbeiter unterstützen die
Jugendlichen dabei, einen Schulabschluss zu erwerben.
Usbekistan bietet Obst, Wein und das Nationalgericht „Plow“
„Wir sind in diesem Jahr mit einem größeren Stand auf der Grünen Woche vertreten weil wir unseren Messeauftritt noch effektiver gestalten und
unser Exportpotenzial ausbauen wollen“, so Nodirbek Barnaev, Chief Specialist für Ausstellungen beim staatlichen Investment-Komitee der Republik Usbekistan. Unter dem Funkturm ist man mit der für
den Export von Obst und Gemüse zuständigen UZagro, der Früchte verarbeitenden UzOOX und der Wein und Spirituosen produzierenden Uzvinosanoat Holding vertreten und hat bereits Lieferverträge für
Wein und Trockenfrüchte mit Kunden aus europäischen Ländern unterzeichnen können. Besucher haben außerdem die Gelegenheit, am Stand das usbekische Nationalgericht „Plow“ (Reis mit Bohnen,
Karotten und Rindfleisch) zu probieren.
Die besondere Teeprobe am Stand von Nepal
„Die besondere Teeprobe“ steht auf einem Schild am Messestand von Nepal. „Zum ersten Mal können die Messebesucher unseren Tee hier auch
kosten“, äußert Sahayog Newa. Und zwar alle 33 Sorten. Er erzählt, dass immer viele Stammkunden kommen und auch neue Sorten kaufen und probieren wollen. Das Verkostungsangebot sei aber vor allem
auch für Teeliebhaber interessant, die nepalesischen Tee noch nicht kennen. Das neue Angebot kommt sehr gut an, wie Sahayog Newa berichtet. Denn fast jeder, der probiere, kaufe auch, sagt er.
Eine besondere Spezialität ist der sehr hochwertige weiße Tee, bei dem nur die drei obersten Spitzenblätter geerntet und verwertet werden. Diese Sorte wurde als Weltpremiere zur Internationalen
Grünen Woche 2016 vorgestellt. Am beliebtesten bei den Besuchern sind nach wie vor grüner und schwarzer Tee, gefolgt von Kräutertee wie dem Jyoti, einer Mischung aus Zimt, grünem und schwarzem
Kardamom, Ingwer, Lakritze, Muskatnussblüten, Rote Bete, Zimtblättern, Langem und schwarzem Pfeffer sowie Gewürznelken.
Die Elfenbeinküste lockt mit potenzsteigernder Wurzel
Unter dem Motto „Made in Cote d’Ivoire“ präsentiert die Key-Gate GmbH unter der Flagge des westafrikanischen Landes auf der Grünen Woche neben
ihrem örtlichen Joint Venture Roche Group Diegonefla sechs Föderationen, die alle Bereiche der Agrarwirtschaft und rund eine halbe Million Bauern aus der Elfenbeinküste repräsentieren. Darunter
befindet sich auch die Frauenorganisation PFACI, die mehr als 80.000 Farmerinnen vertritt. Unter der Marke „Diegonefla“ gibt es bereits ivorischen Kaffee, der am Messestand ebenso verkostet
werden kann wie Bofloto, eine frittierte Süßspeise aus Mehl, Zucker und Vanille. Gezeigt werden auch weitere Produkte wie karamellisierte Kokos- und Erdnuss, Kolanüsse, Kakaobohnen und
Sheabutter. Ein „Geheimtipp“ ist die Cure-Dent-Gouro-Wurzel, die von den Einheimischen nicht nur zur Zahnreinigung gekaut wird. Ihr wird eine potenzsteigernde Wirkung nachgesagt. „Bereits am
ersten Tag haben wir zehn Kilo verkauft“, so Key-Gate-CEO Frank E. W. Fromme.
Marokko präsentiert kooperative Landwirtschaft
Von der Olive bis zum ausgefeilten Luxusessen reicht das Spektrum, mit dem sich Marokko auf der Internationalen Grünen Woche präsentiert. Hier
werben 20 landwirtschaftliche Kooperativen um Laufpublikum und Lieferverträge. Da geht es etwa um Couscous aus Hartweizen, Gerste oder Hirse, das in der ausschließlich aus Frauen bestehenden
Kooperative geerntet und verfeinert wird. „Frauen können das besser“, sagt Hassan Sefrioui von der betreuenden Marketing-Agentur Sopexa. Auch in der Oliven-Kooperative Tarwanza haben sich 115
Frauen zusammengeschlossen. Sie ist ein Projekt aus einem Joint Venture der USA und Marokkos, mit dem Frauen ins Erwerbsleben des Landes integriert werden sollen. Es wird von Fördergeld
finanziert, während viele andere Kooperativen profitabel arbeiten. Manche profitieren auch von Vergünstigungen des „Grünen Plans“ Marokkos, etwa die Kooperative Mtiwa Nabate, deren 80 Tonnen
Olivenöl pro Jahr von derzeit 1.500 Hektar Hainen nahe dem Atlasgebirge kommen. Alle Produkte bis hin zu kostbarem Kümmel und Paprika oder Gewürzmischungen für Hähnchen- und Rindfleischgerichte
können auf der Grünen Woche direkt gekauft werden. Oder die Gäste probieren sie im Restaurant in der Mitte des Standes, wo Chefkoch Rahal sie zu landestypischen Gerichten verarbeitet. Damit es
nicht nur beim Essen bleibt, gibt es auch ein kleines „Tattoo-to-go“-Studio, wo raffinierte Pflanzenmuster kostenlos und schmerzfrei auf die Kundenhaut gebracht werden. „Nach zwei Wochen sind sie
aber wieder verschwunden“, sagt Defrioui.
Vom Parlament in Nairobi auf den Messestand in Berlin
Eigentlich hat Josuah Kandie überhaupt keine Zeit, um wie in den vergangenen Jahren an seinem Stand auf der Grünen Woche zu stehen. Im
vergangenen August ist er für seinen Heimatdistrikt Baringo Central ins Parlament von Kenia gewählt worden. Für den engagiert er sich seit vielen Jahren mit der Augsburger Hilfsorganisation
ProKapsogo, hat den Bau von Schulen und die Lieferung von Rettungsfahrzeugen organisiert. Jetzt hat er auch eine Partnerschaft mit der nordschwäbischen Kleinstadt Gersthofen initiiert, die eine
komplette Schulausstattung gespendet hat und im März mit einer vom Bürgermeister angeführten Delegation nach Afrika reist. Durch seine Arbeit im Parlament erhofft sich Kandie noch mehr
Unterstützung für eine der ärmsten Regionen des Landes, strebt unter anderem ein Programm zur handwerklichen Ausbildung von Jugendlichen in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für
Technische Zusammenarbeit (GTZ) an. Der Grünen Woche, auf der er Kaffee, Tee, Bier und Kunstgewerbe aus seiner Heimat verkauft, will Kandie trotzdem treu bleiben. Er nutzt die Präsenz in diesem
Jahr, um seine Ehefrau ins Messegeschäft einzuweisen und hofft außerdem, die staatlichen Stellen in Nairobi für eine künftig offizielle Beteiligung Kenias an der IGW zu gewinnen.
BMEL: „Schwarmintelligenz“ für den Acker
Wer heute von intelligenter und nachhaltiger Landwirtschaft spricht, denkt automatisch an „Digitalisierung“. Doch für die Experten vom
Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) gehört mehr dazu. „Digital – smart – elektrisch – autonom“ lautet ihr Trend für die Landwirtschaft der Zukunft. Da ist zum
Beispiel „BoniRob,“ der automatische Feldroboter, der an der Fachhochschule Osnabrück entwickelt wurde. Je nachdem, mit welchem Applikationsmodul er ausgestattet wird, kann der höhenverstellbare,
u-förmige Selbstfahrer Bodenproben nehmen, Pflanzenschutzmittel über feine Düsen ganz gezielt dort abgeben, wo sie nötig sind, oder über die integrierte Kamera unerwünschte Beikräuter auf dem
Feld erkennen und dann einfach wegstempeln. „Der Vorteil dieser Maschinen ist nicht nur, dass sie 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche arbeiten können; sie sind batteriebetrieben und damit
klimafreundlich, und sie arbeiten wesentlich bodenschonender als die großen Landmaschinen“, sagt KTBL-Pressesprecherin Anne-Katrin-Steinmetz. In Zukunft, so die Idee, könnten viele
unterschiedliche kleine Roboter im Schwarm die gesamte Feldarbeit erledigen. Angetrieben mit umweltfreundlicher Energie, die der Landwirt selbst aus Sonne, Wind oder Biomasse generiert.
Heimtiere: von Gespenstschrecken bis Waldkatzen
Nicht nur viele große Nutztiere, sondern auch jede Menge kleine Heimtiere gibt es auf der Grünen Woche zu bestaunen. So zeigt das Private
Museum für Tierkunde Berlin (PMTB) diesmal Gottesanbeterinnen, Heu- und Gespenstschrecken in der Messehalle 1.2. Weiterhin finden Tierfreunde am PMTB-Stand 110 beispielsweise Aga-Kröte,
Laubfrosch, Gekko, Wasserschildkröte, Landkrabben, Einsiedler- und Floridakrebse sowie Krallenfrösche. Bei einem Suchspiel gilt es, Gespenstschrecken zu entdecken. Ein Stückchen weiter am Stand
111 von Pro Kat, dem Verein für Katzenfreunde, lassen sich vor allem die Vertreterinnen weit verbreiteter Rassen wie Maine Coon und British Kurzhaar ebenso bewundern wie ihre Artgenossinnen von
exotischen Rassen. Dazu zählen Abessinier, Somali, German Rex, Selkirk Rex, Europäisch Kurzhaar, Burma und Perser. Eine Besonderheit ist, dass alle drei Waldkatzenrassen vertreten sind:
Amerikanische und Norwegische Waldkatze und Sibirische Katze.
FIZ: 60.000 Besucher wollen das Fische ABC besichtigen
70 Fisch-, Krebs- und Weichtierarten aus aller Welt zusammen in einer Präsentation zu betrachten, ist einmalig auf der Welt. Das erlebt man
nur auf der Grünen Woche“, sagt Dr. Matthias Keller vom Fisch-Informationszentrum aus Hamburg. Täglich machen. bis zu 6000 Besucher davon Gebrauch. „Vor allem viele Schulklassen lassen sich von
Wissenschaftlern und Praktikern in die fischigen Geheimnisse des Meeres einweihen. Wir sind mit der Messeresonanz hochzufrieden“, bilanziert Keller. Die Artenvielfalt am FIZ-Stand reicht von A
wie Aal über E wie Erdbergrouper, P wie Papageifisch bis hin zu R wie Rascasse. Alle Fische sind essbar und nicht in ihrem Bestand bedroht.
Aufgalopp zur HIPPOLOGICA
Heute ist es endlich soweit: In Halle 25 startet das dreitägige Reitsportprogramm der HIPPOLOGICA. Für Besucher hält das Reitsportevent mit
Springen, Dressur und Voltigieren zum Auftakt gleich drei spannende Pferdesportarten bereit:
10.00 Uhr: Zeitspringprüfung Kl. S*, HIPPOLOGICA-MASTERS
12.15 Uhr: Dressurprüfung Kl. M**,Einlaufprüfung Finale „Bernhard-von-Albedyll-Jugendförderpreis 2017/18“
14.30 Uhr: Finale HIPPOLOGICA-Voltigier-Cup 2017/2018
F.R.A.N.Z. meldet erste Erfolge bei der Artenvielfalt
Ob Feldlerche oder Ackerwildkräuter – der Artenschwund in der Feldflur ist umkehrbar. Diese Bilanz zogen die Michael Otto Stiftung für
Umweltschutz und der Deutsche Bauernverband auf der Internationalen Grünen Woche. Sie stehen hinter dem Projekt F.R.A.N.Z. (Für Ressourcen, Agrarwirtschaft & Naturschutz mit Zukunft), mit dem
die biologische Artenvielfalt in der Agrarlandschaft gesteigert werden soll. „Das Projekt lebt von Dialog und Austausch mit Landwirtschaft und Verbrauchern“, sagte Sibylle Duncker, die in der
Stiftung das Projekt leitet, „und dafür ist die Grüne Woche genau die richtige Plattform.“ Auf der Messe stehen die Mitarbeiter des Projekts den Besuchern Rede und Antwort, der Beispielfilm wird
gezeigt, und neben Informationsmaterial gibt es eine Tüte mit Samen für eine bunte Wiese.
F.R.A.N.Z. startete vor einem Jahr mit dem Ziel, zunächst in zwei bis fünf Prozent der Flächen von zehn landwirtschaftlichen Betrieben, die
mit dem Projekt zusammenarbeiten, um modellhaft effektive Biodiversitätsmaßnahmen wie Blühstreifen oder Feldlerchenfenster einzurichten. „Strukturell kam es darauf an, zunächst die Flächen zu
bearbeiten und die Begleitforschung umzusetzen", sagte Duncker. Das gelang mit 110 Maßnahmen auf bisher 3,1 Prozent der Flächen. Das erste Ziel ist also erreicht. Von diesem Jahr an soll die
Fläche auf fünf bis zehn Prozent erweitert werden. Mittelfristig sollen weitere Betriebe dazukommen.
Berliner Kleingärtner präsentieren sich mit Musterparzelle
Vor 70 Jahren haben die Kleingärtner die Grüne Woche nach dem Zweiten Weltkrieg wiederbelebt. 1948 fungierte der damalige Zentralverband der
Kleingärtner, Siedler und bodennutzenden Grundbesitzer als Veranstalter. In diesem Jahr präsentiert sich der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. in der Blumenhalle unter dem Funkturm mit
verschiedenen Mitmachaktionen wie dem interaktiven Projekt „Stadt gestalten“ der Gartenarbeitsschulen und der Berliner Schreberjugend. Eine rund 250 Quadratmeter große Musterparzelle ist mit
zahlreichen Gemüsen, Kräutern und Blumen mit essbaren Blüten bepflanzt. Dazu gehören Kohlrabi, Palmkohl, Grünkohl, Spinat, Mangold, Sellerie, Dill, Kerbel und Zitronenmelisse. Denn mit einer
sinnvollen Kombination verschiedener Sorten ist der Boden jederzeit bepflanzt und somit vor Erosion geschützt. Gleichzeitig lassen sich auf diese Weise Schädlingsbefall und Krankheiten vermeiden.
„Die diesjährige Gestaltung der Blumenhalle interpretiert das Thema Grüne Stadt in vielen Facetten“, betonte Projektleiter Gert Schoppa. „Mit unserem Mustergarten wollen wir uns in dieses Konzept
einfügen und aufzeigen, in welch vielseitiger Weise man innerhalb von Stadtquartieren klimafreundlich gärtnern kann.“
Premiere: AMBROSIUM – Beauty Secco aus Sachsen-Anhalt
Auf der Grünen Woche präsentieren Dr. Anke Sterzing und Tommy Hielscher aus Magdeburg erstmals ihren AMBROSIUM – Beauty Secco. Dabei handele
es sich um den ersten mit Kollagen veredelten Secco, so die beiden Produzenten. Sie verweisen darauf, dass Kollagen positiven Einfluss auf das Anti-Aging hat. Zahlreiche Studien würden zeigen,
dass oral eingenommenes Kollagen der Hautalterung entgegenwirkt. Der AMBROSIUM – Beauty Secco eignet sich als Aperitif an Fest- und Feiertagen und ist auch ein schönes Geschenk, privat oder
geschäftlich. Darüber hinaus steigert er das Kundenerlebnis im Wellness-, Beauty- und Fashion-Bereich. Zur Herstellung des AMBROSIUM – Beauty Secco werden von ausgewählten Weingütern Deutschlands
nur Trauben verwendet, die strengsten Qualitätskriterien genügen. Der besondere Secco hat einen eleganten, prickelnden Charakter und ein schönes, fruchtiges Bukett.
Produkte wie damals aus Brandenburg
Es duftet heutzutage in der Bäckerei Exner wie anno dunnemals. Und wie eine kulinarische Zeitreise schmecken die drei neuen Backwaren, die
Tobias Exner mit seinem Team anlässlich des 90-jährigen Bestehens seiner Backstube und eigens zur Grünen Woche entwickelt hat. Die neue Brotschöpfung „Wie damals“, „Das Beste“-Brötchen sowie „Oma
Hedis Käsetörtchen“ präsentiert er den Messebesuchern und gibt damit den Auftakt für ein vielseitig geplantes Jubiläumsjahr 2018 der Beelitzer Bäckerei. Bereits seit 2013 ist sie bei der Grünen
Woche mit dabei. Stets mit einer neuen, selbst kreierten Spezialität. „Die Grüne Woche fordert uns jedes Jahr wieder auf wunderbare Weise heraus”, so Tobias Exner. Dem Jubiläums-Brot „Wie damals“
zum Beispiel liegt ein besonderer Roggensauerteig zugrunde, der mit einem Dinkel-Vorteig, gerösteter Gerste und Hafer ergänzt wird – Zutaten, wie sie auch 1928 in der Region zur Verfügung standen
und überwiegend verwendet wurden.
https://www.gruenewoche.de/